Während Mattel in den ersten drei Jahren die Basis für den gigantischen Siegeszug der Masters of the Universe errichtete, befand sich die Reihe bei Erscheinen von Wave 4 gerade auf dem Zenit ihres Erfolges. Dementsprechend wurde im nunmehr vierten Jahr deutlich expandiert, wovon natürlich inbesondere Hordak und seine Wilde Horde zeugen. Aber auch in anderen Bereichen schien Mattel jetzt noch ein wenig weiter auftrumpfen zu wollen. So wurden zum einen auch hier wieder neue Versionen der Hauptcharaktere He-Man und Skeletor kreiert; für diese beiden Figuren wurde auch erstmalig ein verbreitertes Kartenformat vorgestellt, welches das jeweilige Spielzeug optisch gewissermaßen als "Deluxe-Figur" präsentierte.
Zudem dachte man - nachdem dies bei den Battle Armor Figuren nicht getan worden war - nun auch daran, über die Minicomics zu erklären, warum die beiden Erzfeinde neue Rüstungen besaßen. Im Falle von Thunder Punch bzw. Donnerfaust He-Man wie er hierzulande hieß wurden ihm Outfit samt neuer Kraft von Castle Grayskull gegeben, um das Kraftfeld einer von Hordak geraubten Waffe durchbrechen zu können (nachzulesen in unserer
ComicArea). Im Zeichentrick und den übrigen Geschichten kämpfte He-Man allerdings weiter in seiner gewohnten Kluft, und nicht einmal die deutschen Hörspiele erwähnten den Donnerschlag, wodurch es bei diesem einen Auftritt blieb.
Abbildung
: Front- & Rückseite der Verpackung
In seiner nunmehr dritten Version hat der Stärkste der Starken noch einmal kräftig an Muskeln zugelegt, was sowohl die massigen Arme als auch der stämmige Torso beweisen. Tatsächlich wurden für diesen He-Man lediglich Kopf und Hose recycelt, wobei der Kopf erstmals nicht mehr hohl ist. Die Beine wiederum erinnern zwar grundsätzlich an die bekannte Standardform, wurden aber auch etwas umgestaltet; so sind nun insbesondere die Füße größer geworden, was sicher nicht zuletzt dazu gedacht war, der außergewöhnlich schweren Figur einen besseren Stand zu ermöglichen.
Die Arme wiederum wurden vollständig neu kreiert und besitzen nun beide die gleichen Armreifen. Der rechte Arm ist nun etwas stärker gekrümmt und besitzt eine gänzlich zur Faust geballte Hand, die keinerlei Waffen halten kann. Dafür scheint eher der linke Arm gedacht zu sein, der etwas geradliniger modelliert wurde und mit der Hand He-Man?s Waffen hält - allerdings nur den neuen Schild wirklich gut, da die Öffnung so groß ist dass z.B. Schwerter nur durch ihre Haltebügel ordentlich sitzen. Letztere werden aber wieder durch die dicken Finger verbogen.
Thunder Punch He-Man glänzt auch dieses Mal wieder mit einer neuen (nicht abnehmbaren) Rüstung, die einerseits entfernt an den klassischen Brustharnisch erinnert, andererseits aber weitaus detaillierter ausgefallen ist und sich in vielem deutlich von ihrem Vorbild unterscheidet. So prangt nun auf einer sehr großen Brustplatte ein ebenso großes H-Symbol, das bereits bei der Battle Armor Version Verwendung fand, während sich hinten ein rechteckiger und mit zahlreichen Details verzierter "Rucksack" befindet. Obgleich grundsätzlich ordentlich modelliert, wurde auf den Halsansatz nicht genügend geachtet, wodurch der darauf sitzende Kopf etwas zu weit nach oben gerichtet ist. Zudem wirkt der Torso auch ein wenig dick, was jedoch ein Zugeständnis an das Actionfeature im Inneren ist.
Dieses ist eine wirkliche Kuriosität und zugleich eine überaus phantasievolle Weiterentwicklung des klassischen Power Punch. Donnerfaust He-Man kann nun lediglich noch zu einer Seite hin gedreht werden, um beim Loslassen zuzuschlagen. Der Unterschied steckt hierbei aber im angesprochenen Rucksack! Dieser kann nämlich aufgeklappt werden, damit man einen handelsüblichen 6er-Munitonsring für Spielzeugpistolen einlegen kann! Bei jeder Drehung knallt nun ein Schuss aka "Donnerschlag" auf. Nun muß man nur mit dem kleinen Rad die "Munitionstrommel" eine Stufe weiter drehen, und He-Man kann den nächsten Schlag landen. Schon für die Idee allein gebührt Mattel Respekt, aber auch die Umsetzung ist überaus gut gelungen; der Federmechanismus lässt He-Man mit größerer Wucht denn je zuschlagen. Lediglich nach vermehrtem Gebrauch können die üblichen Schmauchspuren u.ä im Rucksack auftreten, etwas problematischer aber ist, dass es mitunter schwer fallen kann, He-Man mit nach vorn gerichtetem Torso aufzustellen, da sich dieser gern selbst zur Seite dreht.
Neben dieser nicht gänzlich frei beweglichen Hüfte ist Thunder Punch He-Man wie seine Vorgängerversionen an Kopf, Armen und Beinen beweglich. Farblich weicht er erneut etwas vom gewohnten Schema ab, da die Rüstung dieses Mal Rot-Orange mit silberner Umrandung und H-Logo bemalt wurde. Ob diese Farbgebung nun zusagt oder nicht ist Geschmackssache; auf jeden Fall wurde hier ziemlich geklotzt. So besitzt He-Man erstmals bemalte Armreifen (ebenfalls Rot-Orange), sowie weiße Fellpartien an den Stiefeln. Die silbernen Partien wiederum wurden mit einer glänzenden Metallic-Lasur überzogen, die aber leider anfällig für Kratzer und ähnliche Blessuren ist.
Als Zubehör liegen He-Man zunächst sechs Munitionsringe bei, sowie das dieses Mal im ansehnlichen Gold gegossene Zauberschwert und ein gänzlich neuer, metallisch-silberner Schild. Letzterer bietet zwar keine bemerkenswerte Modellierung, passt jedoch außerordentlich gut in He-Man?s offene Hand und besitzt zudem eine zusätzliche Funktion als Waffenhalterung, da man entweder das Zauberschwert oder einen Munitionsring in ihn hineinschieben kann. Hierdurch löst sich immerhin auch das Problem dass die Figur nur eine Waffe halten kann, und außerdem wirkt der Schild auf diese Weise auch farblich noch etwas interessanter.
Fazit:
Unterm Strich kann man Thunder Punch He-Man als mit einigen Schwächen gestrafte, aber dennoch gute Deluxe-Figur erachten. Besonders Kinder können mit dem Actionfeature einigen Spaß haben, und auch mancher Sammler wird nichts dagegen einzuwenden haben, in seiner Vitrine einen noch stärkeren Meister des Univserums zu platzieren, um Skeletor den Garaus zu machen.
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