Hiesigen Fans ist Extendar vor allem aus dem deutschen Hörspiel
Skeletors Roulette (28) bekannt, wo er ein außerirdischer Raumfahrer war und mit dem befreundeten
Snout Spout auf Eternia bruchlandete. Durch einen Irrtum und gezielte Täuschung schlossen sich beide Skeletor an, ehe sie ihren Fehler bemerkten und letztlich zu He-Mans Freunden wurden. Leider jedoch blieb es auch nur bei dem einen Hörspielauftritt für Extendar, und zudem wich diese Herkunftsgeschichte deutlich von der offiziellen Version ab.
Selbige wird im Minicomic
The Warrior Machine erzählt, laut dem Extendar ein einfacher Ritter und Bewunderer He-Mans war. Um die Kraft seines Idols zu erlangen, lässt er sich von Hordak in ein Maschinenwesen verwandeln, kann dessen Hirnkontrolle aber überwinden und wird schließlich ein Heroischer Verteidiger. Etwas anders wird die Geschichte im UK-Magazin Nr.31 geschildert, laut welcher er ursprünglich ein Etherier namens Doodon war, der zusammen mit seinem Freund Theydon von der Horde gefangen genommen wurde. Während Theydon zum loyalen Hordekämpfer
Dragstor umgewandelt wird, bleibt Doodon auch in seiner neuen Form als Extendar geistig frei, flüchtet aus Hordaks Griff und schliesst sich den Masters an in der Hoffnung, eines Tages seinen Freund wieder zurückverwandeln zu können.
Verpackung & Minicomic:
Extendar erschien 1986 in Serie 5 auf normaler Blisterkarte. Sein Titel "Heroic Master of Extension" erhielt noch den Slogan "Head, arms & legs extend", damit auch ja keiner glaubt, es ginge hier um Haar-Extensions. In Deutschland hingegen wurde er einfach zu "Der empor schnellende Gigant". Als Beigabe ist das bereits erwähnte Heft
The Warrior Machine enthalten. In der Cardback-Illustration wird optisch annehmbar natürlich Extendars Actionfeature präsentiert.
Modellierung & Bemalung:
Extendar wurde vollständig neu modelliert, was schnell anhand des überbreiten Körpers sichtbar wird. Selbiger war ursprünglich filigraner konzipiert, musste aber aufgrund des Actionfeatures entsprechend erweitert werden. Die Figur macht dadurch einen schweren, massigen Eindruck, was aber gut zu ihrem letztlichen Design in Form einer Art von Ritterüstung passt. Die Modellierungsdetails sind insgesamt recht gut gesetzt ohne die Figur zu überladen wirken zu lassen, wirken allerdings teilweise nicht hartkantig genug. Eine nette Referenz an die Masters Toyline ist jedoch der Gürtel, welcher im typischen, seit Serie 1 bekannten Stil modelliert wurde.
Auch das hinter dem Visier verborgene Metallgesicht ist sehr gelungen, und die "Extensions" stecken voller elektronischer Details. Besonders interessant hierbei ist das hinten im Nacken deutlich erkennbare Friedenszeichen - aber warum zum Henker sollte Hordak so etwas in Extendar einbauen?! Vielleicht ist das Zeichen auf Horde World ja das Symbol für Zerstörung, wer weiß. Jedenfalls verfügt Extendar lediglich über drehbare Arme und Beine, was dem Actionfeature geschuldet ist, aber doch etwas mau wirkt. Die Armgelenke werden schnell locker, während überraschend häufig besonders der (vom Betrachter aus gesehen) linke Arm sogar abbrechen kann. Ob dies ein Fabrikationsfehler oder Resultat des dünnen Hartplastiks ist, lässt sich nicht nachvollziehen, ist aber so oder so ärgerlich. Dafür besitzt die Figur nicht zuletzt dank der dicken Stiefel einen ordentlichen Stand, sofern die Beingummis im Lauf der Jahre nicht porös geworden sind.
Farblich ist Extendar abgesehen vom roten Gürtel durchgehend silbrig gestaltet und wird lediglich durch goldene Partien akzentuiert. Bei einem eternischen Ritter passt dieser Look auch grundsätzlich gut, jedoch ist die Figur aus einem eher milchigen Farbton gegossen worden. Während dies dennoch nicht allzu übel aussieht, leidet Extendar jedoch stark untern dem "Malaysia-Gilb". Besonders die in jenem Land produzierten Figuren bekommen an unbemalten Partien aus weicherem Plastik (in diesem Fall die Beine) sehr häufig Flecken, welche die ursprüngliche Farbe unschön verfärben. Hier kommt auch noch hinzu, dass sich die gold bemalten und ebenfalls aus softerem Plastik gefertigten Hände grünlich verfärben können. Wessen Figur von diesem Schicksal verschont bleibt, sollte dennoch bei den Goldpartien vorsichtig sein, da die Farbe recht anfällig für Kratzer und Abschürfungen ist. Vielleicht wäre die aus blau, rot und gelb bestandene Farbkombination des frühen Entwurfs ja besser gewesen, wahrscheinlich aber hätten die Probleme auch dort weiter bestanden.
Zubehör:
Extendar ist mit lediglich einem Zubehörteil in Form seines Schilds ausgestattet. Die aus rotem Plastik gegossene Waffe wird an den Unterarm gesteckt, wobei hier Vorsicht geboten ist, um dessen Farbe nicht zu zerkratzen. Das viereckige Konstrukt ist recht schwer und wirkt auch eher klobig, was aber daran liegt, dass die Front in drei Dreiecke aufkgeplappt werden kann. Nicht nur, dass darunter immerhin einige nett modellierte Elektrokabel sichtbar werden, so wird der Schild wie Extendar selbst auch größer. Die Innenfläche kann sogar nochmals nach oben geklappt werden, wodurch der Schild erst recht zu einer imposanten Größe anwächst. Leider ist die Waffe aber durchgehend aus einem Guss gefertigt, wodurch sich die aufgeklappten Partien wieder zurückdrehen und die Innenseite aufgrund der Halteklammer ein Loch aufweist. Nette Idee also, aber unpraktisch umgesetzt.
Actionfeature:
Während
Mekaneck lediglich seinen Hals recken kann, fährt Extendar nicht nur den Nacken aus, sondern beide Beine, Arme und sogar den Bauch. Auf diese Weise wird er eineinhalb mal so groß wie eine normale Masters Figur und sieht durchaus beeindruckend aus. Ein optisch besonders gelungener Effekt ist auch, dass das ansonsten hinter dem Visier verborgene Antlitz sichtbar wird.
Allerdings nur bis unter die Nasenspitze, während der interessant modellierte Mund unsichtbar bleibt. Manche "Extensions" wiederum bleiben im ausgefahrenem Zustand häufig nicht stabil, sondern fahren durch das Gewicht der Figur wieder zusammen. Besonders betrifft dies den Bauch, aber auch die Beine sind dagegen nicht gefeigt. Unschöne Begleiterscheinungen des ansonsten eigentlich tollen Actionfeatures.
Fazit:
Extendar ist nicht nur mit ausgefahrenen Gliedmaßen eine optisch imposante Figur. Design, Farbgebung und Actionfeature sind grundsätzlich gelungen. Jedoch krankt die Figur an der geringen Beweglichkeit, teils lockeren Gelenken und Extensions, schnell abschürfender Farbe, dem suboptimalen Zubehör und dem Malaysia-Gilb. Somit reicht es nur für ein mittelprächtiges Fazit, obwohl Extendar absolut das Zeug zu mehr gehabt hätte.
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