Wie manch andere Figur der späteren Vintageserien spaltet auch Ninjor die Masters Fans gerne mal in zwei Lager. Von den einen problemlos akzeptiert, wollen sich die anderen nicht so recht damit abfinden, dass ein Ninjakämpfer auf Eternia wandelt. Dabei wurde nie geklärt, woher er überhaupt stammte, denn in sämtlichen Medien wurde Ninjor stets von Skeletor aus einer fremden Dimension nach Eternia geholt.
Verpackung & Minicomic
Ninjor erschien 1987 auf Standardkarte als einer der letzten Evil Warriors. Die Figur erhielt den Untertitel
Evil Ninja Master. Im deutschsprachigen Raum wurde dies jedoch zu
Der dämonische Ninjakämpfer, was der Figur gerade in Hinsicht auf ihre Dämonenhände und -Füße mehr Charakter verlieht. Wie bei allen Figuren der sechsten Serie findet sich auf der Kartenfront eine gelungene Illustration von Bruce Timm. Im Actionmotiv der Rückseite wiederum attackiert Ninjor die völlig überraschten Helden.
Interessanterweise weist Mattel sowohl mit einem Extratext auf der Kartenfront als auch einem Bild auf der Rückseite darauf hin, dass Ninjor ein Reihe spezieller Waffen nutzt. Tatsächlich ist dieser Hinweis recht sinnvoll, da die Vintagefiguren (abgesehen von den Deluxe Toys) zumeist eine und manchmal zwei Waffen mit sich führten und Ninjors Menge an Zubehör somit eine von nur wenigen Ausnahmen ist. In der Regel lag das lesenswerte Heft
The Search for Keldor mit Ninjors einzigem Minicomic-Auftritt bei.
Modellierung & Bemalung
Ninjor gehört zu den günstiger produzierten Figuren des 1987er Jahrgangs und recycelt wie
Scare Glow den kompletten Dämonenkörper samt den neuern Krallenfüßen. Dies ist bis heute nicht bei allen Sammlern beliebt, die sich lieber menschlichere Arme und Beine gewünscht hätte. Die Schurkenformen sorgen allerdings dafür, dass Ninjor auch eindeutig als Bösewicht erkennbar ist. Dabei bieten sie Potenzial dafür, dass er in der Tat nicht ganz menschlich ist, sondern zumindest ein Halbdämon sein könnte. Somit wird dem eher irdischen Konzept doch noch ein Masters Stempel aufgedrückt.
Spaßig ist indes, dass die Handschuhe und Stiefel ebenso wie der Gürtel und Teile seines Brustwappens rot bemalt sind. Ein Ninjakämpfer mit Signalfarben hat auch etwas für sich! Natürlich darf man dies nicht zu eng sehen, denn eine komplett schwarze Figur wäre sterbenslangweilig. So passen Schwarz und Rot an Ninjor recht gut zusammen. Zugleich ist dies eine von wenigen Figuren mit Stoffkleidung statt Plastikrüstung. Dies hat den Vorteil, dass die Kapuze über den Kopf gezogen und natürlich wieder entfernt werden kann, während der Stoff dafür sorgt, dass Ninjor etwas agiler wirkt als so manch andere Figur mit Brustpanzer.
Recht schön ist auch, dass das Zubehör an der Rückseite in die Riemen geschoben werden kann. Zudem prangt auf der Brust ein sehr ansehnliches Drachenmotiv. Der Nachteil ist indes, dass die Riemen wie Schnürsenkel gebunden werden müssen, und der Stoff ausfransen kann. Dies ist besonders problematisch an der Maske, deren Naht vertikal genau über das Gesicht verläuft. Dass die Maske auch die Beweglichkeit des Kopfes einschränkt, ist selbstredend.
Der Kopf selbst wiederum zeigt ein eindeutig asiatisches Antlitz mit Schnurr- und Kinnbart. Interessant ist auch die Sakayaki-Frisur mit Haarband und teilrasiertem Oberkopf nach Vorbild alter Samurai. Obwohl gut gelungen, treten damit zwangsläufig gewisse Ähnlichkeiten zu
Jitsu auf. Die Unterschiede sind jedoch überdeutlich erkennbar, zumal Ninjors Haut auch noch deutlich heller ist.
Zubehör
Wie bereits erwähnt, führt Ninjor die ungewöhnlich große Menge von drei Waffen mit sich. Die einzig wirklich neue Waffe ist dabei der Nun-Chuk, welcher aus zwei simplen Plastikstäben besteht, die mit einer kleinen Kette verbunden sind. Aufgrund seiner geringen Größe kann dieses Zubehör relativ leicht verloren gehen. Jedoch ist es schön, dass wie schon bei
Dragon Blaster Skeletor auch hier eine echte Metallkette verwendet wurde. Dies verleiht dem Nun-Chuk in Kombination mit dem Actionfeature eine recht gute Effektivität.
Waffe Nummer 2 ist Jitsus Schwert in silber. Mag an sich billig anhören, fällt durch den deutlichen Farbunterschied aber recht wenig auf. Zudem kann das Schwert dank des Bügels auch an die linke, offenere Hand gesteckt werden, wodurch Ninjor zwei Waffen gleichzeitig halten kann.
Auch die dritte Waffe ist ein Repaint. Dies dürfte aber bei weitem nicht jedem Besitzer bewußt sein, denn der sehr schön gestaltete Langbogen lag ursprünglich dem gigantischen
Eternia Playset bei. Dort war die Waffe noch kupferfarben und in entsprechend deutlich weniger Sammlungen vertreten als Ninjor. Alle drei Waffen sind sinnvolle und passende Ergänzungen für einen Ninjakämpfer.
Actionfeature
Mit dem Körper wurde für Ninjor der Power Punch recycelt, welcher gewohnt effektiv ist. Ebenfalls nicht neu ist der rechte Schlagarm, der sowohl nach oben als auch unten sausen kann. Immerhin hat auch dieser einen guten Wumms, während der Arm dennoch beliebig positioniert werden kann. Obwohl sich hier nur Altbekanntes zeigt, sehen beide Federmechanismen mit dem schwingenden Nun-Chuk durchaus gut aus. Schade nur, dass Mattel keine neue Funktion hinzugefügt hat, wie sich bei Temperaturveränderung schwarz verfärbende Handschuhe und Stiefel.
Fazit
Ninjor ist eine verhältnismäßig günstig produzierte Figur. Leider ist er auch im Vergleich zu vielen anderen eher unspektakulär. Die altbekannten Actionfeatures werden aber durch das Zubehör ausgeglichen. Ninjor ist damit insgesamt kein "Muss", aber ein ordentliches "Kann" für die Sammlung.
Weitere MotU Vintage-Reviews:
Serie 1
He-Man ,
Man-At-Arms ,
Stratos ,
Teela
Skeletor ,
Beast-Man ,
Mer-Man ,
Zodac
Battle Cat ,
Wind Raider ,
Battle Ram
Schloss Grayskull
Serie 2
Ram-Man ,
Man-E-Faces
Trap Jaw ,
Tri-Klops ,
Evil Lyn ,
Faker
Attak Trak ,
Panthor ,
Zoar & Screech
Point Dread and Talon Fighter
Serie 3
Battle Armor He-Man & Battle Armor Skeletor
Mekaneck ,
Fisto ,
Buzz-Off ,
Orko ,
Prinz Adam
Jitsu ,
Kobra Khan ,
Clawful ,
Whiplash ,
Webstor
Road Ripper ,
Stridor ,
Dragon Walker ,
Roton ,
Weapons Pak
Snake Mountain
Serie 4
Thunder Punch He-Man ,
Roboto ,
Sy-Klone ,
Moss Man
Dragon Blaster Skeletor ,
Two-Bad ,
Spikor ,
Stinkor
Hordak ,
Grizzlor ,
Leech ,
Mantenna ,
Modulok
Bashasaurus ,
Spydor ,
Battle Bones ,
Land Shark ,
Night Stalker
Fright Zone
Serie 5
Flying Fists He-Man ,
Terror Claws Skeletor
Snout Spout ,
Extendar ,
Rio Blast
Hurricane Hordak ,
Horde Trooper ,
Dragstor ,
Multi-Bot
King Hiss ,
Tung Lashor ,
Rattlor
Stonedar & Rokkon
Laser Bolt ,
Blasterhawk ,
Mantisaur ,
Monstroid
Stilt Stalkers, Megalaser & Jet Sled
Slime Pit ,
Eternia
Serie 6
Sorceress
Scare Glow ,
Blast-Attak ,
Blade
Mosquitor
Snake Face ,
Sssqueeze
Bionatops ,
Turbodactyl ,
Tyrantisaurus Rex
Tytus ,
Megator
Serie 7
Laser-Light Skeletor
Lust auf noch mehr Reviews? Im
ARCHIV erwarten dich schon jetzt
über 680 Rezensionen zu zahlreichen Masters Toys, Comics, Hörspielen, Zeichentrickfolgen und vielen weiteren Produkten! Und jede Woche kommt ein neues Review hinzu!
Möchtest du mehr über die Masters Vintage Toys erfahren? Dann ist unser
frei editierbares LEXIKON genau das richtige für dich! Hier findest du alle Toys mit unzähligen Infos und Bildern zu Waffen, Varianten, Erscheinungsjahr und vielem mehr, und du kannst Einträge sogar selbst ergänzen oder neu erstellen!